Internationale Bekanntheit erlangte das Rathaus Schöneberg im Jahr 1963 durch den damaligen US-Präsidenten John F. Kennedy, der zum Jahrestag der Berliner Luftbrücke dort mit dem weltberühmten Spruch "Ich bin ein Berliner" seine
Solidarität zu Berlin ausdrückte. Tausende von Menschen versammelten sich damals vor dem Rathaus und beklatschten Kennedy für seine grandiose Rede. Doch nicht der damalige amerikanische Präsident alleine ist verantwortlich für den heutigen Besucheransturm auf das Rathaus Schöneberg. Auch zahlreiche andere historische Ereignisse spielten sich hier im Laufe der Zeit ab, weshalb das Rathaus mit seinem 70 Meter hohen Turm eine beliebte Sehenswürdigkeit der Hauptstadt ist. Hier fanden immer wieder große Demonstrationen und politisch wichtige Ereignisse statt, wie zum Beispiel die Übergabe der Freiheitsglocke in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Bis 1991 war das Rathaus Schöneberg Sitz des Bürgermeisters von Berlin, zusätzlich tagte hier bis 1993 das Berliner Abgeordnetenhaus.
Heute ist diese Sehenswürdigkeit ein beliebter Anlaufpunkt, denn man kann seelenruhig durch die Räume im Inneren des Rathauses schlendern und sich vom altbürgerlichen Flair beeindrucken lassen. Zwar wurde das Gebäude mehrmals renoviert, dennoch behielt man die alten Holzdielen und nostalgischen Verkleidungen bei, damit es nicht an seinem ursprünglichen Charme verliert. Das Rathaus Schöneberg diente sogar mehrmals als Filmkulisse hochwertiger Produktionen, wie "Lola rennt" oder "Im Namen des Gesetzes".
Seit fast 100 Jahren findet jeden Sonntag vor dem Rathaus ein kleiner Markt statt, was viele Touristen anzieht und welcher vom Glockenschlag des Rathauses begleitet wird. Im Gebäude selbst finden immer wieder verschiedene Ausstellungen zu unterschiedlichen Themen statt. Zur Zeit können Berlinbesucher Ausstellungsstücke, Dokumente und Berichte jüdischer Zeitzeugen anschauen und so ganz tief in die Geschichte Berlins eintauchen. Da die Ausstellungen stetig erweitert werden, lohnt sich auch ein zweiter und dritter Besuch des Rathaus Schöneberg, welches übrigens schnell mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist. Ganz weit oben auf dem hohen Turm weht eine kleine Fahne der Hauptstadt. So kann man die Sehenswürdigkeit auch bereits von Weitem erkennen.