Das Moulin Rouge ist ein Varietè am Place Blanche, im Pariser Stadtviertel Montmartre. Als erstes Kabarett der Welt wurde das Moulin Rouge im Jahre der Weltausstellung, 1889, von Joseph Oller erbaut. Der Name des Nachtclubs geht auf die Nachbildung einer roten Mühle auf dem Dach des Gebäudes zurück.
Zur Regierungszeit Louis XIV. befanden sich etwa 30 Windmühlen im Stadtteil Montmartre. Zunächst wurden im Moulin Rouge Bälle aufgeführt. Publikumsmagnet wurde der legendäre Cancan. Die wirbelnden Röcke und hohen Beinwürfe der Tänzerinnen begeisterten bald die ganze Welt. Fünf Jahre lang galt La Goulue als Spitzentänzerin, ihr folgte die Autodidaktin Jane Avril, welche niemals ohne Hut tanzte. Ihre Populariät verdankten die Frontfrauen des Moulin Rouge nicht zuletzt dem Künstler Henri de Toulouse-Lautrec, der einzigartige Showplakate entwarf. In späteren Jahren wurden Operetten, Revuen und Wohltätigkeitsveranstaltungen durchgeführt. Weltstars wie Liza Minelli, Frank Sinatra oder Maurice Chevalier absolvierten unvergessliche Auftritte. Im Jahre 1964 kam eine weitere Attraktion dazu. Ein riesiges Aquarium wurde installiert, indem die Tänzerinnen nackt auftraten. 2001 sorgte der gleichnamige Kinofilm weltweit für eine Renaissance des Mythos Moulin Rouge. Das wohl berühmteste Kabarett der Welt bietet 850 Personen Platz. Rechtzeitige Reservierungen werden empfohlen, denn die Faszination des Moulin Rouge ist ungebrochen. Täglich finden zwei Aufführungen statt, jeweils 21.00 und 23.00 Uhr. Besucht man nur die Aufführungen, zahlt man etwa 100 Euro.
Möchte man vor der Veranstaltung in stilvoller Atmosphäre Lachs, Pastete, Hühnerbrust und andere Köstlichkeiten genießen, sollte man sich für die, 19.00 Uhr beginnende, Dinnershow entscheiden. Hierfür zahlen Sie 175 Euro. Die aktuelle Revue trägt den Namen "Fèerie". 100 Künstler entführen ihr Publikum zwei Stunden in eine Welt aus Federn, Flitter, Freizügigkeit und schönen Frauen. Bunt und nostalgisch präsentiert sich das Moulin Rouge mit allen Facetten. Ob mit der Geschichte des "Sandokan" orientalisches Flair aufkommt oder Akrobaten und Jongleure die Bühne zur Manege machen. Die Aufführung versteht sich auch als Hommage an alle Frauen, welche bislang das Varietè bereicherten und endet mit dem weltberühmten Cancan.