Beschreibung/Ursache Das Krim-Kongo Fieber kommt in vielen Regionen der Welt vor. Relativ häufig tritt die Erkrankung in Süd-Ost-Europa, im mittleren Osten und in Asien auf. Krim-Kongo Fieber, das in Afrika auftritt, verläuft in der Regel milder, als das Fieber in den anderen genannten Regionen.
Im Jahr 2006 wurden vermehrt Krim-Kongo Fieber Fälle aus der Türkei, hier insbesondere aus Antalya gemeldet. Einige der Erkrankungen verliefen tödlich. Das Krim-Kongo Fieber wird von Viren verursacht und durch Hyalomma-Zecken übertragen. Das natürliche Reservoir stellen Haus- und Wildtiere dar (Ziegen, Kühe, Schafe, Kamele, Hasen). Bei einer Blutmahlzeit nehmen die Zecken die Erreger auf. Die Viren können lange Zeit im Verdauungstrakt der Zecke überleben. Beim erneuten Biss gibt die Zecke das Virus mit ihrem Speichel an den Mensch weiter. Eine Ansteckung kann auch durch Kontakt von Blut und Fleisch infizierter Tiere erfolgen, aber auch von Mensch zu Mensch, mittels Kontakt mit Speichel, Urin, oder Stuhl eines Infizierten. Tröpfcheninfektionen sind auch möglich und nicht zu unterschätzen.
Inkubationszeit: 3-12 Tage
Symptome/Diagnose Die ersten Symptome treten ohne Vorwarnung und plötzlich auf. Hohes Fieber, Schüttelfrost, Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen, Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit und Erbrechen sind die Symptome, die an dieser Stelle genannt werden müssen. Die Erkrankten zeigen sich zudem leicht reizbar. Weitere typische Beschwerden sind Reizungen und Rötungen der Bindehaut, Gesichtsrötung und Gesichtsödeme. Das Krim-Kongo Fieber kann auch hämorrhagisch verlaufen, in diesem Fall setzen Blutungen ein. Die Blutungen betreffen die Haut, den Darm, sowie andere innere Organe. Blutiges Erbrechen ist bei dieser Verlaufsform häufig. Die Erkrankung kann jedoch auch völlig Symptomlos verlaufen.
Für die Diagnose ist ein Erregernachweis erforderlich. Diesen kann man mittels eines Nukleinsäureamplifikationstests durchführen. Diese Tests sind in Referenzlaboratorien vorhanden. Der Verdacht, die Erkrankung und der Tod durch das Krim-Kongo Fieber gehören in Deutschland zu den meldepflichtigen Erkrankungen.
Therapie/Verlauf Für eine Therapie steht den Ärzten ein Medikament, namens Ribavirin zur Verfügung, wobei die Wirksamkeit insbesondere zu Beginn der Erkrankung sehr gut ist. Je eher das Präparat verabreicht wird, umso besser ist die Prognose. Patienten, die bereits hämorrhagische Symptome zeigen, sind nur schwer zu behandeln. Hier ist größte Vorsicht geboten. Eine intensivmedizinische Betreuung der Patienten ist unabdingbar. Abgesehen vom Ribavirin werden nur Medikamente verabreicht, die die Beschwerden lindern.
Wie das Krim-Kongo Fieber verläuft, hängt in erster Linie vom Virusstamm und von der medizinischen Versorgung ab. Die hämorrhagischen Symptome treten meist ab dem 4-5. Krankheitstag auf. Die Sterblichkeit wird mit etwa 10-50% angegeben. Milde Verlaufsformen sind häufiger, als schwere Verläufe.
Prophylaxe/Impfung Gegen das Krim-Kongo Fieber gibt es keine wirksame Impfung. Das Einzige, womit sie sich schützen können, ist ein konsequenter Zeckenschutz. Meiden Sie den Kontakt zu Nutz- und Wildtieren, tragen Sie geschlossene und lange Kleidung. Hosenbeine sollten Sie in die Socken stecken, so schützen Sie sich vor Zeckenbissen. Tragen Sie auf freie Hautstellen, die nicht von Kleidung bedeckt werden, alle 2-3 Stunden großzügig Repellentien auf.