Zunächst wundern sich viele Touristen, die das erste Mal den Skulpturenpark in Köln besuchen, denn er ist nicht als solcher ausgeschrieben, hat keine großen einladenden Schilder und sieht auch nicht aus wie eine Sehenswürdigkeit. Man spaziert nichts
ahnend hindurch und entdeckt plötzlich einen schwarzen Mercedes, der um eine Laterne gewickelt ist oder stolpert über eine dreckige Matratze aus Beton, die nicht wirklich zur Ästhetik des Parks beiträgt. Wenn man sich dann einige Male gewundert hat, wird man erst merken, dass all diese Skulpturen, Figuren und Anfertigungen bewusst dorthin gesetzt wurden und den Besucher zum Nachdenken anregen sollen. Der Besuch des Skulpturenparks ist daher ein sehr spannendes und interessantes Erlebnis, welches man sich nicht entgehen lassen sollte. Insgesamt ist der Skulpturenpark 25.000 Quadratmeter groß und bietet derzeit 41 zum Teil skurrile Skulpturen verschiedener Künstler weltweit. Es gibt keine Dauerveranstaltungen, sondern stetige Wechsel von Kunstwerken und Skulpturen, so dass ein Besuch des Parks eigentlich nie langweilig werden kann. Die Idee des Parks stammt von Michael Stoffel und seiner Frau Eleonore, die zu Lebzeiten begeisterte Kunstsammler waren und dies immer mit der Öffentlichkeit teilen wollten. Im Jahr 1997 wurde der Skulpturenpark dann gegründet und ließ bereits zahlreiche Künstlerherzen höher schlagen.
Es gibt auf dem großen Areal keine Chronologie und Struktur, Kunstwerke sind wahllos hingesetzt worden, so dass man sie auf dem ersten Blick manchmal gar nicht als Kunstwerke deutet. Erst nach intensiver Betrachtung und Verinnerlichung kommt man dem Sinn und der intendierten Aussage des Künstlers auf die Spur. So soll zum Beispiel der geteilt Mercedes, der sich um die Laterne windet, nichts anderes darstellen, als die Konsequenz des Rasens. Andere Kunstwerke wollen einen intensiven Einblick in frühere Jahrhunderte ermöglichen, weitere sind eher futuristischer Natur, die Besucher in die Zukunft schauen lassen. Eigentlich ist kein Kunstwerk uninteressant, wenn man sich lange genug damit auseinandersetzt. Der Mix von Landschaft und Kunst im Skulpturenpark Köln ist einzigartig und faszinierend.
Besucher können natürlich nach Lust und Laune in dem Park spazieren gehen und sich von den Skulpturen beeindrucken lassen, aber auch Führungen werden mit Vorliebe unternommen, wenn man gerne mehr über die einzelnen Künstler und deren Ambitionen erfahren möchte. Der Skulpturenpark ist ganzjährig geöffnet und kostet keinen Eintritt. Eine Führung muss vorab angemeldet sein.