Über kaum ein anderes Land wurde in den letzten zwei Jahren mehr geredet, kritisiert und geschimpft, als über Griechenland. Obwohl es ein besonders schönes und vielfältiges Land ist, steckt es wirtschaftlich in einer Krise und ist auf Wirtschaftshilfe
anderer EU-Staaten regelrecht angewiesen. Dabei hat Griechenland doch die besten Voraussetzungen, um wirtschaftlich wettbewerbsfähig zu sein. Das Land hat Zugang zum internationalen Markt, reichlich Bodenschätze, jährlich einen immensen Touristenansturm und auch große Nutzflächen, um Lebensmittel anzubauen. Leider übertreffen die Staatsausgaben sämtliche Einnahmen, so dass Griechenland seit 2009 den ersten Platz der höchst verschuldeten Länder der Europäischen Union einnimmt. Griechenland hat drei wichtige Wirtschaftssektoren: Die Landwirtschaft, die Industrie und die Dienstleistung. Auch Bodenschätze, wie Braunkohle, Zink, Salz, Petroleum und Marmor, finden sich überall im Land und werden vorrangig nach Übersee exportiert. Die Industrie Griechenlands ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige, denn über 50 Prozent der Einnahmen sind den industriellen Erzeugnissen zuzuschreiben. Metallprodukte, Textilien, Glas und Telekommunikationsprodukte sind die meist exportierten Güter. Bedeutender ist jedoch der Tourismus in Griechenland. Jedes Jahr kommen mehr Urlauber ins Land, als wie es Einwohner in Griechenland gibt, und bringen reichlich Geld ins Land. Daher sind die meisten Menschen auch in der Tourismusbranche und im Fremdenverkehr beschäftigt. Dennoch ist die Arbeitslosenzahl im Land hoch und das Durchschnittseinkommen sehr niedrig.
Viele Menschen arbeiten auch in der Landwirtschaft, denn dieser Wirtschaftszweig ist ebenfalls nicht außer Acht zu lassen. Auch hier werden beträchtliche Summen erwirtschaftet, denn das maritime Klima und die vielen verschiedenen geographischen Gegebenheiten des Landes sind überaus vorteilhaft. Auch auf den Fischfang und die Viehzucht wird immer mal wieder gesetzt. Wichtige Exportprodukte der Landwirtschaft sind Weizen, Korn, Gerste, Oliven, Tomaten und Wein. Abnehmer dieser Produkte sind überwiegend Deutschland, Italien, Frankreich und die USA. Diese Länder machen auch den Großteil des Imports Griechenland aus. Vor allem Fertigprodukte und Chemikalien werden nach Griechenland importiert.
Die Schifffahrtsindustrie Griechenlands ist die wichtigste weltweit. Über 50 Staaten werden von den griechischen Schiffen angefahren, rund ein Viertel aller Tanker werden von Griechenland kontrolliert. Griechenland hat sich in den letzten Jahren regelrecht verwirtschaftet. Schwache Produktivität, Korruption und Verschuldung sind Grund für die wirtschaftliche Stagnation. Andere EU-Staaten leisteten bereits Wirtschaftshilfe und auch Firmen aus Übersee investierten ins Land. Griechenland hofft auf eine Besserung der Wirtschaftslage und baut stark auf den Tourismussektor.