Die in der Landschaft Kappadokien gelegene Stadt Hattuscha, in wissenschaftlicher Schreibweise Hattua und auf Türkisch Hattuşaş, war die Hauptstadt des antiken Reiches der Hethiter. An der Geschichte des Landes interessierte Touristen können einen Urlaub an den Stränden in der Türkei dazu nutzen, einen Ausflug
zu den Ausgrabungen zu buchen. Hattuscha befindet sich in der Nähe des Dorfes Boğazkale, wo sich ein Museum mit wichtigen Ausgrabungsgegenständen befindet.Die wichtigsten Keilschrift Dokumente werden jedoch nicht vor Ort, sondern in den archäologischen Museen in Ankara und Istanbul ausgestellt. Die alte Hethiter Hauptstadt Hattuscha liegt in geringer Entfernung zum heutigen modernen Dorf und stellt sich dem Urlauber als großes und beeindruckendes Freilichtmuseum dar. Zur Anlage der Stadt Hattuscha gehört auch das etwa zwei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt gelegene Heiligtum Yazılıkaya. Über die exakte Form der kultischen Handlungen in der Religion der alten Hethiter konnte die Forschung bislang noch keine verlässlichen Angaben gewinnen, die zahlreichen vom Volk verehrten Göttinnen und Götter werden aber auf Wandmalereien in der Kultstätte bei unterschiedlichen Tätigkeiten gezeigt. Wir wissen, dass Teup und seine Gemahlin Hepat als Hauptgottheiten verehrt wurden und dass jede Stadt neben den allgemeinen Gottheiten des gesamten Landes auch örtliche Götter verehrte. Bei den Wandmalereien im Heiligtum fällt auf, dass inmitten der Götter ein einziger Mensch steht. Bei diesem handelt es sich um Tudhalija IV. Der Großkönig gilt als Erbauer der Kultstätte.
Das am meisten beeindruckende Zeugnis der einstigen Größe der Stadt stellt die teilweise ausgegrabene und gut erhaltene Stadtmauer dar. Weitere bedeutsame Funde aus der Stadt sind Tontafeln, welche unterschiedliche Verträge enthalten. Wissenschaftlich bedeutsam war der Fund des Friedensvertrages zwischen Ägypten und dem Hethiterreich. Des Weiteren wurden die dreizehn Meter hohen Türme der antiken Stadt rekonstruiert, zu diesem Zweck wurde eigens das ursprünglich benutzte Verfahren zum Brennen der Ziegel erforscht und nachgeahmt. Die Ausgrabungen in Hattuscha werden noch einige Jahre andauern, unter anderem hoffen die Archäologen, bald die Königsgräber zu entdecken.
Die Geschichte der Besiedlung der Stadt Hattuscha teilt sich in zwei Epochen, da die ursprüngliche Siedlung im Jahr 1700 v. Chr. infolge eines Brandes zerstört wurde und ihr Neuaufbau als hethitische Hauptstadt etwa ein halbes Jahrhundert später erfolgte.
Die Tore der Oberstadt sind mit zahlreichen Tierfiguren und Götterbildern geschmückt. Da sich auch innerhalb der Stadt zahlreiche Tempel befinden, nehmen viele Forscher das Bestehen einer Prozessionsstraße zwischen dem Stadtzentrum und dem zwei Kilometer entfernt gelegenen zentralen Kultplatz an. Die Ausgrabungen von Hattuscha sind eingebunden in den Nationalpark Boğazköy-Alacahöyük, welcher zu den historischen Nationalparks in der Türkei gehört.