Die meisten Urlauber in der türkischen Stadt Bodrum schätzen die sauberen Strände und das kristallklare Wasser der Ägäis. Des Weiteren schätzen sie das in dieser Stadt besonders reichhaltige Nachtleben und einen Tagesausflug auf die
griechische Insel Kos. Spätestens bei der Rückkehr sehen sie während der Hafeneinfahrt die Burg der Stadt vom Wasser aus und sind noch beeindruckter von diesem Anblick, als sie beim Blick auf die Burg aus der Stadt heraus waren. Das St. Peter Kastell stammt aus dem Mittelalter und wurde 1420 durch den Johanniter Orden errichtet. Etwas mehr als einhundert Jahre später fiel es der osmanischen Eroberung nahezu kampflos in die Hände und wurde primär als Verbannungsort genutzt. Heute ist das Kastell sowohl eine der schönsten Sehenswürdigkeiten der Stadt Bodrum als auch ein wichtiges kulturelles Zentrum und Spielort für zahlreiche Konzerte. Im Garten der Burg wachsen nahezu alle für den Mittelmeerraum typischen Bäume und Pflanzen. Natürlich existiert in der Anlage auch ein Café.
Das wichtigste Museum in der heutigen Anlage ist das archäologische Unterwassermuseum. Dieses zeigt in erster Linie bei Tauchgängen aus Schiffswracks geborgene Gegenstände wie Amphoren und Kunstwerke. Anhand der Funde von aus dem Ostseeraum stammendem Bernstein sowie von Elfenbein aus Indien kann gezeigt werden, dass bereits im Mittelalter der Handel in Anatolien mit weiten Teilen der Welt ausgeprägt war. Als besonders schöne Ausstellungsstücke gelten aber auch Glaskugeln, welche aus dem vierzehnten vorchristlichen Jahrhundert stammen.
Ein Rundgang durch die Burg zeigt ihren Aufbau mit doppelten Festungsmauern zu allen Landseiten, während zur Seeseite hin ein einfacher Schutz als ausreichend empfunden wurde. Das Kastell besitzt insgesamt fünf Türme, von welchen aus seine Verteidigung möglich gewesen ist. Zu den in der Burg zu sehenden Gegenständen zählen mehr als zweihundertfünfzig Wappen, welche sowohl innerhalb der Burg als auch im Garten gezeigt werden. Am beliebtesten waren bei den mittelalterlichen Kreuzrittern Abbildungen von Kreuzen, Drachen und Löwen. Ein weiterer Ausstellungsraum informiert über die während des Mittelalters vorhandenen medizinischen Kenntnisse.
Für einen Rundgang durch das Kastell St. Peter in Bordum empfiehlt sich das Einplanen von mindestens drei Stunden für den Rundgang durch die Ausstellungsräume, daneben sollte auch etwas Zeit für den Besuch im Café sowie für das Genießen der Pflanzenwelt des Gartens vorhanden sein. Der Blick vom Kastell auf die Stadt ist selbstverständlich ebenfalls atemberaubend.