Die Ruinen der auf dem Gebiet der heutigen Türkei gelegenen antiken griechischen Stadt Ephesos gehören zu den Sehenswürdigkeiten, welche sowohl Türkei-Urlauber als auch Gäste auf den benachbarten griechischen Inseln gerne besuchen.
Ephesos befindet sich etwa siebzig Kilometer von der Stadt Izmir entfernt und wird im heutigen Türkisch als Efes bezeichnet. Christlichen Urlaubern ist die Stadt Ephesos sowohl durch einen von Paulus an die Bewohner gerichteten Brief als auch durch eine dort während des fünften Jahrhundert abgehaltene Synode bekannt; eine weitere dort abgehaltene Synode wird nur von wenigen Kirchen als solche anerkannt. Die Bedeutung der Stadt schwand, als der Hafen versandete und dieser Prozess letztendlich dazu führte, dass sich Ephesos einige Kilometer vom Meer entfernte. Der Tempel der Artemis in Ephesos war gehörte während der Antike zu den sieben Weltwundern, heute lassen sich an der Ausgrabungsstätte nur noch Ruinen der ehemaligen Tempelanlage besichtigen, welche jedoch einen guten Eindruck vom ehemaligen Ausmaß des Tempels vermitteln. Der Tempel der Artemis war mit großer Wahrscheinlichkeit der wichtigste Anlass für den Streit zwischen Paulus und den Ephesern, da viele Bürger der damals reichsten Stadt Kleinasiens ihren Lebensunterhalt mit dem Kult am Tempel der Artemis verdienten.
Der nach der Zeitenwende in Ephesos stehende Tempel war ein Nachbau, da das ursprüngliche Bauwerk im Jahr 356 v. Chr. durch Herestratos angezündet wurde und abbrannte. Die endgültige Zerstörung des Tempels erfolgte während des dritten Jahrhunderts durch die Goten; heute lässt sich neben einigen ausgegrabenen Ruinen nur noch eine Säule des Tempels an ihrem ursprünglichen Platz bewundern. Dennoch interessieren sich die meisten Urlauber bei einem Besuch der Ausgrabungen von Ephesos in erster Linie für den alten Tempel der griechischen Jagdgöttin Artemis. Wesentlich besser erhalten ist die dem Apostel Johannes gewidmete Basilika in Ephesos, deren heutige Ruinen noch sehr gut die Grundform der ehemaligen Kirche erkennen lassen.
Während des Mittelalters war die Kirche ein wichtiger Wallfahrtsort; kranke Pilger erhofften sich Heilung durch ein in ihr gesprochenes Gebet. Der Legende nach soll die Kirche am Platz des Grabes des Apostels und Evangelisten Johannes errichtet worden sein; dieser starb der Sage nach nicht, als er zum Trinken eines Giftbechers verurteilt wurde, da er die Wirkung des Giftes durch das Kreuzzeichen neutralisiert hatte.