Ob die Karawanen, die um 1.000 n. Chr. beschlossen haben, im Marrakesch ihr Lager aufzuschlagen, um sesshaft zu werden, auch die königliche Stadt liebevoll die Perle des Südens nannten, bleibt wohl ein Geheimnis. Was aber für jedermann sichtbar ist,
ist die Schönheit der afrikanischen Metropole und zweitgrößten Stadt Marokkos. Auch wenn es nur tausend Jahre waren, in der die Stadt heranreifte, so brachte sie beeindruckende Sehenswürdigkeiten in Marrakesch hervor. Ohne Zweifel gehört der Menara-Garten aus dem 12. Jahrhundert dazu. Hundert Hektar Land und Olivenbäume soweit das Auge reicht, dazwischen ein sagenumwogener See für die Bewässerung der Plantagen. Er dient aber nicht nur dem wirtschaftlichen Zweck, Einheimische suchen im Menara-Garten vor allem am Wochenende ein wenig Ruhe und Entspannung. Das genaue Gegenteil wird auf dem Djemaa el Fna gelebt. Dort treffen sich Gaukler, Wahrsager und Geschichtenerzähler, Händler bieten lautstark ihre Waren an, es duftet nach orientalischen Essen und überall wird geredet und gefeilscht. Ein Platz der lebendigen Fröhlichkeit war der Djemaa el Fna aber nicht immer. Einst wurden hier Menschen hingerichtet und deren Köpfe auf Spießen zur Schau gestellt. Das aber gehört zur längst vergangenen Geschichte – zum Glück.
Doch nicht nur die Stadt selbst hat einiges Sehenswertes, weil sich hinter den Stadtmauern von Marrakesch ein wahres Naturschauspiel eröffnet. Hinter einer prächtigen Stadt versteckt sich ein ebenso beeindruckendes Atlasgebirge, das entdeckt werden möchte. Wandern und Mountainbike-Touren sind die einen Möglichkeiten, Ski fahren die andere. Denn auch das bietet das afrikanische Land mit seinem orientalischen Zauber.
Aber alleine die Unterkunft in Marrakesch kann zu einer Sehenswürdigkeit werden. Das so genannte Riad sind Stadthäuser, die auf den ersten Blick zwar eben das typisch orientalische Flair besitzen, aber erst beim Betreten des Hauses wird die Besonderheit eines Riad offenbart. Zentraler Punkt der Häuser ist der begrünte Innenhof, oft mit einem Springbrunnen in der Mitte. Alle Zimmer sind auf diesen Hof ausgerichtet und im inneren eines Riad entfaltet sich eine gemütliche Offenheit, verteilt auf zwei bis drei Stockwerke.