Über die Hälfte aller Reptilien- und Vogelarten leben in diesem 20.000 Hektar großen Nationalpark, den man mit einem kleinen Boot erkunden kann. Liebevoll nennt man ihn auch den "Amazonas Costa Ricas", weil die umgrenzende Urwaldlandschaft
und die vielen Lagunen stark an den Amazonas erinnern. Besucht werden darf der Nationalpark nur mit einem Führer, denn es wäre einfach zu gefährlich, sich auf eigene Faust durch das Dickicht (zum Teil befinden sich giftige Pflanzen dort) und vorbei an gefährlichen Reptilien zu machen. Neben den faszinierenden Bootstouren, wo man zum Beispiel Zeuge einer nächtlichen Eiablage der grünen Meeresschildkröte werden kann, hat man auch die Möglichkeit einen kleinen Spaziergang durch den Wald zu machen. Das kleine Örtchen namens Tortuguero mit nur 500 Einwohnern ist sicherlich einen Besuch wert, ebenso wie die interessante Forschungsstation, die von fünf bis 18 Uhr geöffnet hat.
Im Nationalpark Tortuguero gibt es viel zu sehen, vor allem Jungtiere und seltene Tierarten, die man sonst nicht so schnell vor Gesicht bekommt. Auch für Kinder ist ein Ausflug hierher meist sehr aufregend und lehrreich. Besonders spannend ist eine Nachtfahrt durch den Nationalpark, die hin und wieder angeboten wird. Viele Reptilien sind gerade in den Abend- und Nachtstunden sehr aktiv, die Atmosphäre in der Dunkelheit irgendwie mystisch und faszinierend. Auch hier muss ein erfahrener ortskundiger Guide mit von der Partie sein, der erstens viele interessante Informationen zu einzelnen Tieren und Pflanzen geben kann, zum anderen auch die Gefahren und Wege der Natur gut einschätzen kann. So sind Touristen gut informiert, haben Spaß und können sich sicher fühlen. Häufig zu sehen sind die dicken Manatees, Kaimane und Krokodile, die zum Teil sehr nah am Boot entlang schwimmen. Ein hektisches Bewegen und permanentes Fotografieren ist daher nicht unbedingt zu empfehlen.
Wer nach der Bootsfahrt noch einen Abstecher in den kleinen Wald machen möchte, der sollte in jedem Fall lange Kleidung tragen, denn es gibt viele Mücken, die es immer wieder auf Touristen abgesehen haben.