Das Chinesische Meer



Als Chinesisches Meer wird ein Randmeer des Pazifiks bezeichnet, an welchem China neben seinen Nachbarstaaten Anteil hat. In der Literatur wird die Aufteilung des Chinesischen Meeres in die Teile Gelbes Meer, Ostchinesisches Meer
und Südchinesisches Meer vorgekommen; das Gelbe Meer lässt sich aber auch als Teil des Ostchinesischen Meeres ansehen. Sicherlich verbringen nur wenige deutsche Touristen einen Badeurlaub in China, dennoch sind die Städte am Chinesischen Meer beliebte Urlaubsorte, wenn auch überwiegend für Städtereisen und als Etappenziele auf China-Rundreisen. In den meisten Städten am Chinesischen Meer findet der Gast gepflegte und saubere Strände, so dass ein Entspannungstag am Strand während des Urlaubs empfehlenswert ist. Das Gelbe Meer trägt den Namen wegen seiner Farbe, diese wird durch sowohl durch den vom Gelben Fluss mitgeführten Lößboden als auch durch von der Wüste Gobi herbeigewehten Sandpartikeln ausgelöst. Das Gelbe Meer weist einen sehr starken Gezeitenunterschied auf, so dass sich in ihm ein größeres Wattgebiet gebildet hat. Eine Wattwanderung am anderen Ende der Welt hat ihren Reiz, sie sollte aus Sicherheitsgründen auch in China nur mit einem ausgebildeten Wattführer unternommen werden.

Beim Golf von Bohay handelt es sich um einen Teil des Gelben Meeres. Der Golf bildet seinerseits drei Buchten, von welchen die Bucht von Bohay die bekannteste ist. Bei Tianjin, gelegentlich auch Tientsin genannt, handelt es sich um die größte und wichtigste Stadt an dieser Bucht. Das Guangdong-Gildenhaus als ältestestes Theater in Tianjin stammt aus dem siebzehnten Jahrhundert und weist eine besonders zuschauerfreundliche Gestaltung des Innenraums auf. Der Zuschauerraum ist nach drei Seiten hin offen, so dass auch die Plätze an der Seite eine hervorragende Sicht auf die Bühne bieten. Das Tianjin Peking Opera Theater wurde hingegen im Jahr 1995 als modernstes Theater der Stadt eingeweiht. Beide Häuser führen traditionelle Peking-Opern auf, deren Besuch auch für Urlauber ohne chinesische Sprachkenntnisse einen wahren kulturellen Genuss darstellt. Das Kunstmuseum in Tianjin zeigt außer Gemälden und Porzellan auch Lehmfiguren sowie Karikaturen. Sehenswert ist auch das alte Gebäude, in welchem das Tianjiner Kunstmuseum untergebracht wurde. Das Museum für Wissenschaft und Technik beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit den Themenbereichen Akupunktur und Physiologie. Beachtlich ist auch eine Ausstellung von Bildern, auf welchen Mao und Marx verzerrt dargestellt werden.

Bei einem Spaziergang durch Tianjin am Gelben Meer fallen die zahlreichen gut erhaltenen alten Häuser auf, deren Verteilung über die Stadt noch die ehemals nach Nationalitäten aufgeteilten Stadtteile erkennen lässt. Zu den religiösen Sehenswürdigkeiten in Tianjin gehören der Palast der Himmelskönigin aus dem vierzehnten sowie der Da Bei Yua Tempel aus dem siebzehnten Jahrhundert. In Tianjin befindet sich auch eine Moschee, welche besonders durch ihre Holzschnitzereien zu gefallen weiß. Bei der Wanghailou-Kirche im Stadtbezirk Hebei handelt es sich um das wichtigste christliche Gotteshaus in Tianjin. Die katholische Kirche wurde 1983 originalgetreu aufgebaut, nachdem das Vorgängergebäude 1976 während eines Erdbebens vernichtet worden war. Die Wanghailou-Kirche wird von der Bevölkerung weiterhin als Kathedrale bezeichnet, obgleich sie heute keinen Bischofssitz mehr beherbergt. Der Hafen von Tianjin befindet sich nicht am Gelben Meer, sondern wurde am Flusslauf des Hai He angelegt. Durch den Kaiserkanal sind auch der Gelbe Fluss sowie der Jangtse an den Flusshafen von Tianjin angebunden. Der am nächsten zu Tianjin gelegene Seehafen befindet sich in Tanggu. Von dort verkehren Fähren sowohl zu Zielen in Südkorea und Japan als auch zu den chinesischen Häfen Dalian und Yantai auf der Halbinsel Shandong. Yanteil besitzt einen malerischen Fischereihafen und besonders schöne Badestrände.

Das beliebteste chinesische Urlaubsziel im Südchinesischen Meer ist die Insel Hainan, welche zuerst von Rucksacktouristen entdeckt wurde. Heute befinden sich auf Hainan auch Luxuxhotels und gut ausgestattete Ferienwohnungen. Die auch Hainan-Straße genannte Straße von Qiongzhou trennt Hainan vom chinesischen Festland. Die Meerenge verbindet den Golf von Tonkin mit dem offenen Südchinesischen Meer. Die Insel Hainan bietet sich besonders für den Badeurlaub in China an, da sie ihren Gästen saubere und gepflegte Strände sowie eine ausgezeichnete Wasserqualität bietet. Die Wellen des Südchinesischen Meeres um die Hainan bieten Windsurfern so ausgezeichnete Möglichkeiten, dass die Insel auch als Hawaii Chinas bezeichnet wird. Der bei Strandurlaubern beliebteste Ferienort ist Sanya, wo auch Liebhaber eines ausgedehnten Nachtlebens eine große Auswahl an Diskotheken und Gaststätten finden. Zu den Sehenswürdigkeiten Sanyas gehört die Liobi-Höhle, welche Spuren menschlichen Lebens aus der Zeit von vor zehntausend Jahren zeigt. Die Hauptstadt und das wirtschaftliche Zentrum der Insel Hainan stellt Haikou dar. Die herausragende Sehenswürdigkeit in Haikou ist der Tempel der fünf Beamten, bei welchem es sich tatsächlich um fünf nahe beieinander stehende fünf kleinere Tempel handelt. Die Anlage erinnert an fünf Beamte, welche während der Tang- und Song-Dynastien in Ungnade gefallen und nach Hainan verbannt worden waren. Während der Ming-Zeit wurden sie rehabilitiert, die Tempel drücken die Anerkennung der Ming-Kaiser für die Leistungen der ehemals verbannten Beamten aus.

Das Südchinesische Meer wird durch die Formosastraße vom Ostchinesischen Meer getrennt. Das Ostchinesische Meer ist ein weitgehend flaches Schelfmeer und weist hohe Erdölvorkommen auf. Die Hangzhou Wan Daqiao überquert als weltweit zweitgrößte Brücke die zum Ostchinesischen Meer gehörende Bucht von Hangzhou und zählt zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Region. Das Brückenbauwerk verbindet die Städte Cixi und Jiaxing. Die Brücke weist eine Länge von sechsunddreißig Metern auf und verfügt etwa in ihrer Mitte über eine Serviceinsel, wo sich neben einem Restaurant auch ein Hotel und eine Aussichtsplattform befinden. Die Bucht von Hangzhou ist durch einen extremen Tidehub gekennzeichnet, welcher regelmäßig zu hohen Gezeitenwellen führt.

Die "Pagode der Sechs Harmonien" in Hangzhou wurde im Jahr 1165 wiederaufgebaut, nachdem das ursprüngliche Bauwerk aus dem zehnten Jahrhundert bei Unruhen zerstört wurde. Die Pagode soll dem Volksglauben nach vor Sturmfluten schützen, zugleich dient sie als Leuchtturm. Sie enthält dreizehn Stockwerke, deren Decken mit Tierfiguren geschmückt sind. Der Westsee stellt ein weiteres beliebtes touristisches Ziel in Hangzhou dar, der See wird durch Dämme in drei Teile geteilt, welche dank ihrer einzigartigen Gestaltung als Sehenswürdigkeiten gelten. Das am Westsee gelegene Lingyin-Kloster wird von buddhistischen Mönchen bewohnt, in Teilen ist es jedoch für die Öffentlichkeit zugänglich. Bereits auf dem Weg zum Lingyin-Kloster fallen zahlreiche Buddha-Statuen auf, welche aus den Steinen des Berges gehauen wurden. Innerhalb des Klosters beeindruckt besonders der weltweit größte hölzerne Buddha, dieser ist mit Gold verkleidet und neun Meter hoch. Eine der Reliefzeichnungen zeigt Szenen aus dem Leben des Buddha vor seiner Erleuchtung, während dieser Zeit suchte er der Legende nach mehr als fünfzig Lehrer auf. Das Kloster brannte im neunzehnten Jahrhundert während eines Aufstandes nieder und wurde Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts neu aufgebaut. Die Halle des Medizinbuddha stammt aus dem Jahr 1991, die Wände des neuen Gebäudes wurden mit Zeichnungen der chinesischen Tierkreiszeichen verziert.







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