Die Yuan-Dynastie (1279 bis 1368)



Die traditionelle chinesische Geschichtsschreibung datiert den Beginn der Herrschaft der Yuan-Dynastie auf das Jahr 1279, in welchem die Mongolen das Reich der Song-Dynastie eroberten. Die beiden nordchinesischen Reiche wurden bereits seit
den Jahren 1227 bzw. 1238 von der mongolischen Yuan-Dynastie regiert. Des Weiteren beendeten sie die Unabhängigkeit des kleineren Königreiches Dali in der heutigen chinesischen Provinz Yunnan im Jahr 1259. Begründer der Yuan-Dynastie war Kublai Khan (Setsen Khan), ein Enkel des Dschingis Khan. Tibet war zur damaligen Zeit ein selbstständiges Land, welches sich jedoch in einer engen Verflechtung mit China befand. Kublai Khan setzte dort den Mönchen Chögyel Phagpa als Herrscher mit dem Titel eines Vizekönigs ein. Ein Ziel der Einsetzung des Mönchen als Vizekönig über Tibet bestand darin, zugleich die Kontrolle über weitere Kleinstaaten in der tibetischen Region zu gewinnen. Auf religiöser Ebene förderten die Mongolenherrscher den Buddhismus, wodurch Konflikte mit anderen mongolischen Reichen gefördert wurden, welche den Islam zur Staatsreligion erhoben hatten.

Die Regierungszeit der Mongolen während der Yuan-Dynastie war gekennzeichnet durch eine strikte Rassentrennung. Als höchste Bevölkerungsschicht galten die "Schwarzen Mongolen". Bei diesen handelte es sich um Angehörige der zweiundsiebzig alten mongolischen Stämme. Lediglich die Angehörigen dieser Gruppe durften wichtige Regierungsämter bekleiden. Als "Schwarze Mongolen" wurden die Angehörigen der Völker bezeichnet, welche die Mongolen während ihrer Eroberung der chinesischen Reiche unterstützt hatten. Hierzu gehörten überwiegend Türken, Russen und Alanen. Schwarze Mongolen waren als Händler zugelassen und konnten die mittlere Beamtenebene übernehmen.

Als dritte Gruppe galten die Nordchinesen, zu welchen auch die Jurchen und Koreaner gerechnet wurden. Die Angehörigen dieser Gruppe durften als Kleinhändler tätig werden oder niedrige Beamtenstellen bekleiden. Als vierte und unterste Gruppe galten die Südchinesen, welche die größte Steuerlast zu tragen hatten und nur wenige Berufe ausüben durften. Die mongolischen Herrscher der Yuan-Dynastie tasteten jedoch den Großgrundbesitz im südlichen China nicht an und erreichten auf diese Weise, dass die Herrscher von den Landbesitzern nicht bekämpft wurden.

Wirtschaftlich erlebte China unter der Mongolenherrschaft einen erneuten Aufschwung, da der Handel mit den Nachbarländern intensiviert werden konnte. Die Mongolenherrschaft wurde von der chinesischen Bevölkerung als Fremdherrschaft empfunden und nicht zuletzt auf Grund der strikten Rassentrennung stark abgelehnt. Zhū Yuánzhāng (Hongwu), der spätere Begründer der Ming-Dynastie, setzte sich bei den im Jahr 1355 beginnenden Aufständen durch und konnte den Thron der chinesischen Kaiser 1368 besteigen.







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