Tempel der Hatschepsut



Der Tempel der Hatschepsut zählt zu den bemerkenswertesten Sehenswürdigkeiten Ägyptens. Der in der antiken ägyptischen Nekropole Deir-el-Bahari in nur 15 Jahren erbaute Kalksteintempel ist nicht nur ein besonders prächtiger und gut erhaltener Sakralbau, seine Errichtung wurde von einer Frau angeordnet,
was für die damalige Zeit ein außergewöhnliches Ereignis darstellte. Hatschepsut wurde als Tochter des Königs Thutmosis I. zu Beginn der 18. Dynastie geboren. Der Tradition gemäß vermählte sie sich mit ihrem Halbbruder, dem späteren Thutmosis II. und übernahm nach dessen frühem Tod die Regentschaft für ihren noch unmündigen Stiefsohn. Dann erhob Hatschepsut sich selbst zur Königin und beteiligte sich aktiv an der Verwaltung und Gestaltung ihres Landes. Ungefähr in der Zeit der Machtergreifung begann sie mit der Planung eines Totentempels, der zu einem der prächtigsten Tempelbauten in der Geschichte des antiken Ägyptens werden sollte. Angeblich soll der fähige Baumeister Senenmut, der gleichzeitig der Geliebte Hatschepsuts war, dieses einmalige Bauwerk errichtet oder zumindest seinen maßgeblichen Beitrag dazu geleistet haben. Ein 37 Meter breiter Zugangsweg führt vom Taltempel in den Vorhof des eigentlichen Tempels. Von hier aus führt eine großzügig angelegte Rampe zu der ersten Terrasse, die von zwei gewaltigen Statuen flankiert wird. In der Nordwestecke dieser Ebene befindet sich ein Anubis-Heiligtum mit mysteriösen dunklen Kultkammern. 26 gewaltige, mit Porträts der Königin geschmückte Pfeiler führen zu dem eigentlichen Heiligtum der Hatschepsut, das erhaben auf der zweiten Tempelplattform thront.

Tempel der Hatschepsut
Der Tempel der Hatschepsut

Hinter weiteren 63 Pfeilern erreicht man das Allerheiligste des Tempels, den Kultraum des Amun-Re und der Königin. Das Heiligtum beherbergt weiterhin zwei weiträumige Opfersäle für Hatschepsut und ihren Vater Thutmosis I. sowie einen Kulthof, in dem der Sonnengottheit gehuldigt wurde. Etwas abseits des Tempels der Hatschepsut liegt ein mit besonders schönen Kapitellsäulen ausgestattetes Hathor-Heiligtum, das zwar nicht zum eigentlichen Tempelbezirk gehört, jedoch oft als Bestandteil des Hatschepsut-Heiligtums bezeichnet wird. Der Tempel der Hatschepsut wurde sogar noch von den Ptolemäern als Kultstätte genutzt und geachtet; erst christliche Mönche, die in der Tempelanlage ein Kloster gründeten, zerstörten die aus ihrer Sicht heidnischen Wandbilder, die dann im Zuge der Ausgrabungs- und Renovierungsarbeiten Mitte des 19. Jahrhunderts instandgesetzt wurden. Der Tempel der Hatschepsut ist ein beeindruckendes Zeugnis altägyptischer Baukunst und wohl eine der faszinierendsten Sehenswürdigkeiten in dieser mit Baudenkmälern verwöhnten Region.

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